Massenphänomen

Seit Anbeginn ist der Mensch ein emotional gesteuertes Wesen. Der Intellekt ist unterentwickelt.
All das, was er nicht begreift, wird bedroht, bekämpft. Zumindest wird der Kontakt vermieden.

Der Mensch ist im Grunde ein Massenphänomen. Er lebt innerhalb einer Gruppe von Einzelindividuen. Einzelne, intelligentere Individuen nutzen ihr Wissen aber auch den Herdentrieb der Gruppe, um diese zu führen, zu lenken. Dieser 'Führungselite' folgt die Gruppe, weil sie ihr vertraut. Ausserdem hängen ja beide voneinander ab. Solange also Gruppe wie Führungselite korrekt und interaktiv zusammenarbeiten, ist dagegen wirklich nichts einzuwenden.

Dieses Verhältnis kann jedoch kippen!

  • Einerseits, daß die Gruppe als Ganzes oder als Einzelindividuum die Unfähigkeit der Führungselite erkennt, ihr nicht mehr folgt, die Gruppe verlässt oder sie im Extremfall entmachtet.

  • Andererseits, daß die Führungselite ihrerseits die Unzufriedenheit der Gruppe, die Zunahme des Intellekts eines Teils der Gruppe als Bedrohung empfindet und entsprechend handelt.

Soweit die Grundprinzipien der Gruppendynamik.



Mit zunehmender Verbreitung der Spezies Mensch und der in den letzten Jahrzehnten voranschreitenden Industrialisierung, Spezialisierung sowie der Zunahme des Geldes als Machtfaktor verlor und verliert weiterhin diese Führungselite nicht nur mehr und mehr den Kontakt, die soziale Bindung zur Gruppe sondern auch deren Erfahrungsschatz. Das kann im Endeffekt für beide Teile eines Gesellschaftssystems fatale Folgen haben.

Die Weiterentwicklung der Gruppe, aber auch der Einzelindividuen hielt hinsichtlich der Gruppendynamik, wie sie sein sollte, mit dieser Entwicklung, wenn überhaupt, nur teilweise Schritt.

Mittlerweile, seit einigen Jahren, fast sogar seit Jahrzehnten hat sich eine dritte Stufe hinzugesellt.

Wo man früher innerhalb der Gruppe noch ein gemeinsames Ziel hatte, z.B. gegen die Führungselite zu opponieren, ihr zu widersprechen, gemeinsam zu demonstrieren, um ihr zu zeigen, daß man mit ihren Einstellungen, Ansichten, Entscheidungen nicht einverstanden ist, ist man jetzt als lockere Gruppe von Einzelindviduen dazu übergegangen, die Anordnungen der Führungselite widerspruchslos, reflexionslos zu befolgen. Das eigenständige Denken, das Infragestellen von Anordnungen wurde gänzlich aufgegeben.

Einzelindividuen der Gruppe, die sich ihr selbstständiges Denken erhalten haben, sind entweder freiwillg ausgeschieden oder wurden hinausgemobbt.



Daraus ergibt sich..

..für die Führungselite:
  • Eine Führungselite ohne Erfahrung und ohne Bindung zur Gruppe führt dieselbe ohne zu wissen, was die Gruppe an sich will und braucht!
    Auch hier gelten die bisherigen Gesetze der Gruppendynamik nicht mehr. Es werden sogar neue, den eigenen Bedürfnissen angepasste, konstruiert!

..für die Gruppe:

  • Die Gruppe folgt weiterhin emotionsgesteuert und den Gesetzen des Herdentriebs folgend einer Führungselite ohne Erfahrung und ohne Bindung zur Gruppe! Die geltenden Gesetze der Gruppendynamik werden aus Angst vor Konsequenzen ignoriert oder übergangen!

..für das Einzelindividuum

  • Der Einzelne, selbständig Denkende, ist gänzlich auf sich allein gestellt. Mit dem Risiko, von einer, sozusagen, 'ferngesteuerten' Gruppe, von der Führungselite als 'rechts denkend', als Aussenseiter mit rechter Gesinnung abgestempelt zu werden.



daher..

  • benötigt eine macht- und geldgierige Elite ein 'dummes' Volk das alles mit sich machen lässt!

oder im Umkehrschluss..

  • darf sich ein 'dummes' Volk nicht wundern, wenn sich die Führungspersönlichkeiten gebärden,
    wie es ihnen gerade einfällt!



Anmerkung:

Dieser Text könnte von mir sein, wenn ihn nicht vorher schon ein anderer geschrieben hätte *grins*.
Mit dem Autor bin ich insofern d'accord, daß die beschriebenen Reglements weltweite Gültigkeit haben, also auch auf Österreich 1:1 übertragbar sind.
Wo es aber um Politik geht, habe ich es ein wenig an Österreich angepasst

( Quelle: E. Freuwört, http://asmodis.heim.at/ )